Die NFL Preseason beginnt in der Nacht zum Freitag und damit einher geht auch die letzte Phase der Vorbereitung auf die neue Saison. Doch worum geht es in diesem Jahr? sport.de nennt die wichtigsten Storylines über die kommenden Wochen, bevor es wieder richtig losgeht.
Die Preseason ist seit jeher die Zeit, um Dinge zu testen, um den Rookies Spielpraxis zu verschaffen und für die Wackelkandidaten, sich unter Wettkampfbedingungen zu empfehlen. In diesem Jahr kommt allerdings noch ein weiterer Aspekt hinzu, der das Spiel auf gewisse Weise verändern wird.
Darüber hinaus wird die Rückkehr einiger verletzter Leistungsträger erwartet und wir sehen vielerorts harte Position-Battles, die womöglich bis zum Ende der Vorbereitung weitergehen werden.
Die größten Storylines der NFL Preseason 2024
Das neue Kickoff-Format
Viel wurde schon spekuliert über die Einführung des neuen Kickoff-Formats, mit dem dafür gesorgt werden soll, dass Kickoffs wieder häufiger returniert werden und es mehr Action bei einem zuletzt aussterbenden Play geben soll. Wie das Ganze funktioniert, erfahrt Ihr hier!
Was in dieser Sache noch offen erscheint, ist die Art und Weise, wie Teams dieses neue Konstrukt angehen. Wie verhalten sie sich als Kicking Team, wie als Return Team? Die Premiere des Formats im Hall of Fame Game zwischen den Houston Texans und Chicago Bears jedenfalls sorgte noch nicht für Begeisterung und ließ jegliche Innovation vermissen.
Natürlich darf man nicht erwarten, dass die Teams ihre Karten schon soh früh auf den Tisch legen. Wirklich ernst wird es erst, wenn die Regular Season im September losgeht und Teams zeigen müssen, was sie sich ausgedacht haben. Doch in der Preseason sollte es zumindest schon mal möglich sein, ein Gefühl für die neue Art des Kickoffs zu bekommen. Und für Medien-Interessierte wird die Frage hinzukommen, wie TV-Sender diese Situation darstellen.
Das Hall of Fame Game lief auf "ESPN" und dort löste man die Darstellung sehr anschaulich mit einer aufs Feld proji*zierten Box, um die Landing Zone zwischen der Goal- und der 20-Yard-Line hervorzuheben. Ähnliches auf anderen Networks ist wünschenswert, schließlich könnte dies ähnlich sinnvoll sein wie die Linie, die ein neues First Down markiert..
Wie auch immer die Teams nun mit den Kickoffs umgehen, wir Zuschauer werden die kommenden Wochen nutzen können, uns an den neuen Anblick zu gewöhnen.
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Neue Head Coaches
Wenn die Vorbereitungsspiele beginnen, dann sehen wir auch erstmals die neuen Head Coaches und ihre Coaching Staffs in Aktion. Sprich: wir sehen erstmals zumindest in Ansätzen, wie die neuen Regimes arbeiten. Welche Tendenzen haben sie, wie agieren ihre Teams unter neuer Leitung?
Schon zum Auftakt treffen die New England Patriots auf die Carolina Panthers - das heißt Jerod Mayo und sein Play Caller Alex Van Pelt treten erstmals in Aktion. Auf der anderen Seite sehen wir zum ersten Mal Dave Canales bei den Panthers und wie er mit Bryce Young agieren wird.
Bei den Chargers tritt Jim Harbaugh in Aktion, der vor vielen Jahren schon in der NFL tätig war und dabei durchaus erfolgreich war. Wie präsentieren sich seine Chargers und wie kommen sie zunächst ohne Justin Herbert klar? Dan Quinn wird versuchen, die Commanders auf links zu drehen, und wir können beobachten, wie seine Defensivphilosophie mit weniger talentierten Spielern als in Dallas aussieht.
Auch spannend wird die Art und Weise, wie Seattles Defense künftig unter Mike Macdonald agiert. Auch hier sei gesagt, dass wir noch nicht alles sehen werden, aber eben Grundlagen. Und die können durchaus spannend sein mit Blick auf die neue Saison.
Wann spielt Aaron Rodgers?
Auch in diesem Jahr dürften wieder viele Augen auf die New York Jets und Quarterback Aaron Rodgers gerichtet sein. Dieser hatte sich bekanntlich im ersten Spiel der vergangenen Saison die Achillessehne gerissen und war seither ausgefallen. Mittlerweile trainiert er wieder voll mit und so stellt sich die Frage, ob er denn auch in der Preseason zum Einsatz kommen wird.
Head Coach Robert Saleh hatte sich im Grunde schon festgelegt und erklärt, dass Rodgers in den ersten zwei Spiele keine Rolle spielen werde. Und zudem sage ihm sein "Instinkt", dass er auch im dritten Spiel gegen die New York Giants nicht zum Einsatz kommen werde. Doch ließ Saleh die Tür hier einen Spalt offen und betonte, dass dies vor allem Rodgers' Entscheidung sei.
Wer Rodgers in den vergangenen paar Jahren verfolgt hat, wird wissen, dass das alles heißen kann. Prognosen sind daher schwierig, doch grundlegend wäre es vermutlich durchaus sinnvoll, dass er zumindest mal die eine oder andere Serie spielen würde, denn unter Wettkampfbedingungen sah er bislang nahezu keine Action für die Jets. Und auch schon fürs eigene mentale Wohlbefinden dürfte es hilfreich sein, mal wieder auf dem Platz und einen echten Gegner gegenüber zu stehen. Denn anschließend wird er direkt in Woche 1 gegen die San Francisco 49ers ins ganz kalte und tiefe Wasser geworfen.
Quarterback-Duelle
Es gibt natürlich auch andere spannende Positionsduelle in dieser Preseason. Doch was ist aufregender als ein gutes Quarterback-Duell? Und davon haben wir vermutlich einige in der anstehenden Preseason. Das wohl hochklassigste kündigt sich in Pittsburgh an, wo Russell Wilson und Justin Fields um den Top-Spot der Depth Chart kämpfen.
Wilson ging als Favorit ins Rennen, wie Head Coach Mike Tomlin des Öfteren erwähnte. Doch Wilson war in den ersten Tagen des Camps angeschlagen und konnte nicht trainieren. Das nutzte Fields, um sich in den Vordergrund zu spielen. Doch hat er damit schon den Rückstand aufgeholt? Die Einsatzzeiten der beiden erfahrenen Passgeber in den kommenden Wochen und die Personnel-Groupings, mit denen sie den Platz teilen, wird uns einiges verraten.
Ein Blick nach Minnesota lohnt sich jedoch auch, denn hier hat Rookie J.J. McCarthy zuletzt schon ein paar große Schritte Richtung Starter-Job gemacht. Obgleich man bei ihm betont Geduld bewahren wollte, trainierte er nun schon des Öfteren mit den Startern und zeigte teils spektakuläre Würfe, sowohl aus der Pocket heraus als auch aus der Bewegung heraus. Sam Darnold muss sich also durchaus anstrengen, um den Rookie zumindest zu Beginn in Schach zu halten.
Und dann wäre da natürlich noch das Schneckenrennen, das uns in Las Vegas erwartet. Enthusiasmus will beim Gedanken an einen Zweikampf zwischen Aidan O'Connell und Gardner Minshew noch nicht direkt aufkommen. Und hier darf man nicht vergessen, dass wir über die Preseason reden, was bedeutet, dass die Top-Receiver, die das Team durchaus hat, wohl nicht mit von der Partie sein werden. Der Schwierigkeitsgrad für beide QBs wird also entsprechend höher.
UDFAs: Welche Nobodys sammeln Punkte?
Über die Rookies, die klassisch via Draft in die Liga gekommen sind, haben wir bereits vieles gehört und gesagt, doch was ist mit denen, die in erster Instanz durchs Sieb gefallen sind? Die Undrafted Rookie Free Agents standen bislang noch nicht im Rampenlicht, doch alljährlich gelingt es immer mal wieder dem einen oder anderen, sich in der Saisonvorbereitung festzuspielen und einen Platz im Kader für die Saison zu ergattern.
In diesem Jahr schicken sich dafür auch wieder einige Profis an. Einer, der sich schnell in den Vordergrund spielen könnte, ist Offensive Tackle Garret Greenfield, den die Seattle Seahawks von South Dakota State, einer hochgeschätzten FCS-Schule, aufgeschnappt haben. Da Abraham Lucas seit längerer Zeit mit Verletzungen zu kämpfen hat, ist der Posten des Right Tackles derzeit vakant. Neben Veteran George Fant hat daher Greenfield die Chance, Werbung in eigener Sache zu machen.
Ebenfalls lohnt ein Blick nach Denver, wo die Broncos gerade im Backfield ziemlich überschaubar besetzt sind hinter Starter Javonte Williams. Einer, der dadurch eine Chance haben könnte, ist Running Back Blake Watson aus Memphis. Er ist ein unterschätzter Playmaker, der zu Beginn seiner College-Zeit als Receiver aktiv war und entsprechend gute Hände mitbringt. Ohne zu übertreiben könnte Head Coach Sean Payton in ihm womöglich eine Art Mini-Alvin-Kamara sehen, der eine große Rolle unter Payton in New Orleans gespielt hat.
Bei den Ravens wiederum gibt es derzeit wenige Lücken im Kader. Doch die Safety-Position ist zumindest mal dünn besetzt. Die jüngste Verpflichtung von Ex-Bear Eddie Jackson stellte zumindest sicher, dass Tyler Hamilton auch künftig meist im Slot spielen kann. Doch dahinter ist Luft nach oben. Das bringt Beau Brade ins Spiel, der als Lokalmatador von den Maryland Terrapins kommt. Er bringt alles mit, um in die Secondary der Ravens zu passen. Er hat guten Closing Speed und ist ein sicherer Tackler. Auf ihn sollte man achten.
Zu guter Letzt sei hier auch noch Ex-Rugby-Star Louis Rees-Zammit erwähnt, der sich den Chiefs in der Offseason angeschlossen hat. Natürlich ist der Waliser kein UDFA, sondern war bislang ein Profi in der englischen Premiership, doch das macht ihn nicht weniger interessant. Er wird als Running Back beginnen und mit Andy Reid hat er einen idealen Coach, um ihn in Position zu bringen, zu glänzen. Er mit Ball in der Hand könnte eine Show werden.
Louis Rees-Zammit macht bei den Chiefs seine ersten Schritte in der NFL
Die NFL Preseason bei NITRO im Überblick
- Atlanta Falcons @ Baltimore Ravens: 17. August ab 17:45 Uhr live bei NITRO
- Detroit Lions @ Kansas City Chiefs: 17. August ab 22 Uhr live bei NITRO
- Pittsburgh Steelers @ Detroit Lions: 24. August ab 18:45 Uhr live bei NITRO
Alles genannten Spiele seht Ihr natürlich auch im Livestream auf RTL+!
Marcus Blumberg
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